Das sind die Interior-Trends aus Mailand
Nachdem die Salone del Mobile – die größte Interior-Design Messer der Welt – im vergangenen Jahr komplett ausfallen musste, traf nun im September 2021 wieder ein Teil des internationalen Who-is-Whos der Branche in Mailand zusammen. Wenn auch anders als gewohnt, denn statt der großen Salone del Mobile hieß es nun: Vorhang auf für die „Supersalone“. Eine stark reduzierte Ausstellungsfläche und ein verändertes Messekonzept waren nötig, um die Veranstaltung angesichts der Pandemie überhaupt stattfinden zu lassen.
Und auch wenn unser Team (das erste Mal seit Jahrzehnten) nicht vor Ort war, haben wir das Event natürlich trotzdem verfolgt und stellen Ihnen heute die spannendsten Interior-Trends vor, die uns in den nächsten Monaten immer einmal wieder begegnen werden.
Retro & Re-Design
Sehr viele Ausstellungsflächen und Wände der diesjährigen, „kleinen“ Salone del Mobile erstrahlen in Gelb- und Orange-Tönen, aber nicht nur die Farbgestaltung erinnerte ein wenig an die 50er bis 70er Jahre. Auch organische Formen und Retro-Design im Allgemeinen liegen wieder stark im Trend. Die hohe Kunst ist es dabei, ein wirksames Zusammenspiel der Kontraste zu kreieren. Alt trifft Neu, modernes Design gesellt sich neben Mid-Century-Stücke und knallgelbe Wände geben Polstermöbeln in zeitlos-klassischen Farben einen aufregenden Rahmen.
Eine Hommage an die Vergangenheit ist auch der Trend zum Re-Design. Viele Hersteller haben alte Modelle mit neuen Farben oder Materialien neu aufgelegt – ein prominentes Beispiel ist das Sofa „Soriana“ von Cassina, das ursprünglich im Jahr 1969 von Afra und Tobia Scarpa gestaltet und nun mit nachhaltigen Materialien gepolstert wurde.
Es bleibt hyggelig
Die Corona-Pandemie ist noch immer allgegenwärtig – bei der Salone del Mobile zeigte sich das nicht nur im Rahmen der Abstandsregeln oder der Maskenpflicht, sondern auch in vielen Kollektionen der Polsterhersteller. Denn was im Lockdown ein wenig die Seele streichelte, erfreut sich immer noch nachhaltiger Beliebtheit: Kuschelige Stoffe und Heimtextilien. Bei Sofas und Sesseln findet man daher immer mehr Stoffe mit einer weichen Haptik wie beispielsweise Samt oder Bouclé. Ergänzend dazu stehen Möbel aus nachhaltigen und natürlichen Materialien wie Massivholz im Fokus – in der Kombination entsteht eine warme, gemütliche Wohn- und Wohlfühlatmosphäre.
Ohne Funktion geht nichts mehr
Die renommiertesten Polstermöbel-Hersteller der Welt sind sich einig: Design ist gut, Design und Funktion sind besser. Ob verstellbare Lehnen, modulare Elemente, die flexibel immer wieder neu angeordnet werden können oder versteckter Stauraum: Die neuen Sofas und Sessel kommen nahezu allesamt mit smarten Details und praktischen Funktionen daher, die meist nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.
Bei aller Liebe zur Funktionalität bleibt aber natürlich der Komfort wie unangefochtene Nummer eins, was die Prioritäten bei der Kreation neuer Modelle angeht. Auch hier zeigt sich wiederum der Trend in Richtung Nachhaltigkeit. Ob natürlich, recycelt oder dank neuer Technologien endlich „gemütlich“ – das sich global verstärkende Umweltbewusstsein hört auch im nicht sichtbaren Teil der Polstermöbel nicht auf.
Natürliche Farben & organische Formen
Mit Ausnahme der bereits erwähnten Dominanz von Gelb- und Orangetönen, ging es auf der Supersalone farblich eher leise zu. Ocker, Beige, Taupe und gedeckte Farben im Allgemeinen herrschten vor – auch hier spiegelt sich noch das Prinzip Lockdown wider. Ruhe und Unaufgeregtheit statt Knaller und Konfetti. Gleiches gilt für Metalltöne. Konnte es in den vergangenen Jahren nicht genug glänzen, setzen Metalle nun nur noch sterile und kleine Akzente. Eine kleine Ausnahme gibt es allerdings: Stühle. Sie dürfen nach wie vor ins Auge stechen und auffallen. Die Messeveranstalter widmeten dem Möbelstück mit „Take Your Seat“ sogar eine eigene Plattform und zeigten die volle Bandbreite aus der jahrhundertelangen Geschichte des Sitzmöbels.
Bezüglich der Formen und ihrer Sprache gilt bei den aktuellen Interior-Trends nach wie vor: Eckig sind nur noch klassische Kastenmöbel. Alles andere – ob Sofa, Bett, Leuchte oder Accessoires – zeichnet sich durch weiche Rundungen und sanfte Wellenformen aus. Neu ist, dass die Details dabei immer immer filigraner werden. Passend dazu erhielt einer den renommierten EDIDA-Award, der als Meister der Unschärfe und weicher Ecken berühmt geworden ist: Der deutsche Designer Sebastian Herkner, dessen Vita schon jetzt mit den ganz großen Namen gespickt ist.
Trends der Salone del Mobile und mehr …
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Wir freuen uns auf Sie!
Foto Credits: Salone del Mobile – Diego Ravier | Salone del Mobile – Andrea Marini | Flexform | Minotti
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